Durch die Folgen der Finanzkrise leiden viele Versicherungen, denn nicht nur Unternehmen, Banken oder Privatunternehmer bangen um ihr Kapital, auch bei Versicherungskonzernen sind Investitionen und Anlagen betroffen. Vor allem Altverträge bringen die meisten Versicherungen in eine prekäre Situation, da Zahlungsversprechen an Kunden mit Altverträgen, also mit einem deutlich höheren Garantiezins als heute, weiterhin eingehalten und die vertraglich geregelten Zinsen ausgezahlt werden müssen. Doch laut BaFin kommen immer mehr Versicherungskonzerne in Zahlungsschwierigkeiten.

Hohe Garantiezinssätze aus Altverträgen bringen immer mehr Versicherungskonzerne in Zahlungsschwierigkeiten. Ein neues Versicherungsmodell soll Abhilfe schaffen.
Inhalt
Altverträge sind unantastbar
Diejenigen, deren Altersvorsorgevertrag letztes Jahr zur Auszahlung kam, konnten sich glücklich schätzen. Aus heutiger Sicht ist eine durchschnittliche Rendite von 4,65% sehr zufriedenstellend. Wenn Sie also eine Lebens- oder Rentenversicherung abgeschlossen haben, sollten Sie unbedingt bis zum Ende der Vertragslaufzeit durchhalten, denn Altverträge sind nicht von sinkenden Garantien betroffen. Allerdings beruhen die Zahlen auf Erhebungen zu Verträgen aus der Vergangenheit als der Kapitalmarkt noch stabiler war. Eine Rendite in der Höhe ist bei aktuell abgeschlossenen Verträgen wohl nicht mehr möglich. Die bei Vertragsabschluss geregelten Konditionen sind maßgebend für die gesamte Laufzeit. Entscheidend ist also, dass Sie den Vertrag bis zum Ende der vereinbarten Laufzeit „durchhalten“.
Ein neues Versicherungsmodell

Versicherungsverträge ohne Garantiezins sollen die Lösung sein. Mit der Bruttobeitragsgarantie erfinden die Versicherungskonzerne die Altersvorsorge neu.
Ein neues Versicherungsmodell soll nun Abhilfe schaffen. Um auch zukünftig die Auszahlung an Altvertrags-Kunden garantieren zu können, müssen auf der Seite der Neukunden die Weichen für die nächsten Jahrzehnte gestellt werden. Deshalb bieten immer mehr Versicherer Verträge ohne Garantiezins an. Dabei bezieht sich der Sachverhalt ohne Garantien auf den Bruttobeitrag. Daher spricht man bei diesen neuen Modellen auch von einer Beitragsbruttogarantie. Dabei wird ein Zins von mind. 0% garantiert. Das Ziel der Versicherungskonzerne: Einsparungen. Denn Garantien kosten Geld und je mehr Garantien ein Produkt enthält, desto höhere Kosten müssen dafür einkalkuliert werden.
Wie funktioniert die Bruttobeitragsgarantie?
Die Anlage an sich ist sicher, da die Prämien selbst zum größten Teil in einem Deckungsstock oder in Fonds vorgenommen werden. Über den Derivatemarkt erfolgt dann die Gewinnbeteiligung. In diesem Fall stellen die Derivate den Handel mit Rechten dar.
- Zuerst wird ein Derivat erworben. Dadurch wird eine Beteiligung an gut laufenden Kursen ermöglicht. Dies geschieht in der Höhe, als ob das gesamte Kapital an der Börse investiert wäre.
- Außerdem wird ein Derivat verkauft, bei dem der Mehrwert bei besonders gut laufenden Kursen an einen Dritten weitergegeben wird. In guten Marktphasen werden somit die Erträge abgeschnitten (aktuell ca. 4% pro Monat). Dieser Derivateverkauf finanziert dann zum Teil den Derivatekauf wie unter 1. genannt.
Diese Art von Produkten klingt zwar nicht ganz einfach, bietet Ihnen jedoch auch Sicherheit. Wenn Sie den Vertrag nämlich bis zum Ende der Laufzeit durchhalten, bekommen Sie alle eingezahlten Beiträge zurück und haben zusätzlich auf den Gesamtbetrag eine Beteiligung an den Kapitalmärkten. Seien Sie also nicht allzu pessimistisch dem neuen Versicherungsmodell gegenüber, auch Versicherungen ohne Garantiezins können sich lohnen.
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Quellenverzeichnis
- Dr. Kriebel Beratungsrechner: Roland Budzisch, Dr. Wolfgang Kuckertz.