FINANZEN – SO KANN OPI NOCH FÜR DIE ENKEL SPAREN
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Dabei ist es nicht unwahrscheinlich, dass sie mit dem Vermögen, das sie einmal vererben, nocherheblich zur Altersvorsorge ihrer Kinder und Enkel beitragen werden. Dafür, dass es ihnen bedeutend besser geht als noch der Generation ihrer Eltern, gibt es mehrere Gründe:
– Das Eigentum der älteren Menschen, die heute in Deutschland leben, ist nicht mehr durch den Zweiten Weltkrieg belastet.
– Sie sind größtenteils besser ausgebildet, als es noch ihre Eltern waren. Dazu haben sie in ihrer Arbeitszeit gut verdient und konnten Rücklagen für das hohe Alter schaffen.
– Der Nettowert ihrer Immobilien liegt ebenfalls über dem Durchschnitt. Zwar weisen ihre Immobilien in der Regel einen Modernisierungsstau auf, dafür sind im Alter die Hypotheken zumeist abbezahlt.
Der Wind an den Finanzmärkten hat sich jedoch gedreht und vor allem auf dem Sparbuch gibt es keine lukrativen Zinssätze mehr zu finden. Lag der Leitzins der EZB im Jahr 2008 noch bei vier Prozent, befindet er sich seit 2009 nur noch steil im Sinkflug. Erst wurde er unter Jean-Claude Trichet bis auf etwa unter einen Prozent gesenkt, bis schließlich Mario Draghi die null Prozent anpeilte. Im ersten Quartal 2016 war es dann soweit und der Leitzins wurde von 0,05 Prozent auf exakt null Prozent herabgesetzt.
Das ist das erste Mal, dass die EZB diesen Schritt gewagt hat und auch in den fünfzig Jahren zuvor war so etwas nicht einmal vorstellbar. In seiner Spitze durchbrach der Leitzins Anfang der neunziger Jahre die 8-Prozent-Marke und lag nur selten unter 4 Prozent. Deswegen ließ sich ein kleines Vermögen damals leichter auf klassischem Wege ansparen. Während man im Jahr 2000 bereits die 1,5-fache Menge Geld für das gleiche Sparziel auf das Konto einzahlen musste wie noch 1980, ist es heute bereits mehr als dreimal so viel.
Trotz des rauen Klimas für das klassische Sparkonto wollen und können Großeltern, entweder über längere Zeiträume oder mit einem Mal, Geld für die eigenen Nachkommen zurücklegen, was ihnen die Youngsters dann sicherlich artig danken werden. Oma und Opa wissen jedoch kaum mehr, auf welche Weise sie die Enkel finanziell absichern können. Für diejenigen, die nicht so viel auf der hohen Kante haben, ist dieses Vorhaben ohnehin noch schwieriger.
Denn längst nicht jeder hat das große Glück, mit Glücksspiel wie Lotto zu einem ordentlichen Vermögen gelangt zu sein, auch wenn, rein statistisch betrachtet, die 56- bis 65- Jährigen noch immer am häufigsten ihr Glück im „6 aus 49“ suchen und deswegen auch meistens die Gewinner stellen. Aber eben deshalb müssen die meisten ihr Geld sinnvoll anlegen, wenn sie planen, ihren Enkelkindern etwas zu verschenken.
Solche großelterlichen Sparprojekte haben meist zwei Gemeinsamkeiten:
– Sie haben einen definierten Anlagehorizont und
– ein bestimmtes Anlageziel.
Bis das Geld schließlich dem Enkelkind zukommen soll, haben Opa und Oma viel Zeit zum Sparen. Meist steht ein Zeitraum von 15 bis 20 Jahren zur Verfügung, in dem ein möglichst stattliches Sümmchen zusammengekommen sein soll, um für Enkelin oder Enkel zur Verfügung zu stehen. Aber was wäre einem Anleger mit derart definiertem Anlageziel ans Herz zu legen? In Zeiten mit einem Leitzins von null Prozent sollte der wesentliche Teil des Betrags in Aktien angelegt werden. Da ist es natürlich blöd, dass unter den schenkwilligen Omas und Opas der Teil überwiegt, der sich beim allerbesten Willen nicht jeden Tag mit den Kursen am Markt auseinandersetzen kann und will.
Doch auch für diejenigen, die sich nicht täglich mit ihrem Depot beschäftigen wollen, gibt es eine attraktive Lösung: nämlich den Aktienindexfonds, im Idealfall aus dem weltweiten Aktienindex MSCI World. Mit ihm waren in den vergangenen Jahrzehnten meist hervorragende Renditen einzufahren, ganz ohne Verluste. Denn gleichzeitig von circa 1.600 Firmen in 23 Ländern Aktienanteile zu halten, macht den Aktiensparplan fast zur risikofreien Geldanlage, und das schon mit den ersten 100 Euro. Dies bestätigt sogar Spiegel.de.
Obwohl der DAX seit 2009 von 4.000 auf über 11.000 Punkte gestiegen ist, besitzt kaum jemand in Deutschland, ganz anders als in den USA, nennenswerte Aktienpakete aus den bekannten Indizes. Sie sind hierzulande immer noch eher in den Portfolios der Besserverdienenden zu finden. Menschen mit mittleren Einkommen sind eher klassische Sparer und härter von den Niedrigzinsen betroffen. Dadurch sehen viele gar den Mittelstand bedroht. Aktien garantieren zwar selbst keine Rendite, in Zeiten niedriger bis gar keiner Zinsen bieten sie jedoch die höchste Chance darauf, dass das Geld auf der Bank nicht noch an Wert verliert.
Zudem schütten einige Aktienunternehmen jährliche Dividenden aus, die einen Ausgleich für fehlende Verzinsung schaffen. Der ehemals sichere Bausparvertrag eignet sich unterdessen nur noch bedingt als Wertanlage für die lieben Enkel. Immer mehr Banken und Bausparkassen kündigen gar alte Bausparverträge, weil sie die versprochenen Zinsen von teilweise vier Prozent heute nicht mehr zahlen können oder wollen. Darin wurden sie Anfang des Jahres auch vom Bundesgerichtshof bestätigt. Auch Kapital-Lebensversicherungen und Rentenversicherungen versprechen keinen Geldregen mehr fürs Enkelkind wie noch vor einigen Jahren.
Ebenfalls durch den niedrigen Leitzins verursacht werden sie immer unrentabler. Oftmals bleiben nur 0,1 Prozent tatsächlicher Wertzuwachs. Trotzdem sind 2016 noch über eine Million solcher Verträge abgeschlossen worden, und das trotz der Kritik von
Verbraucherschützern, wie z.B. der Zeitschrift „Öko-Test“, dass Lebensversicherungen häufig intransparente Preisbildungen zugrunde liegen. Vielen Menschen bleibt daher keine andere Wahl als der Weg in den Aktienmarkt, trotz aller Skepsis. Letztendlich sollte aber jeder bemüht sein, das Anlageportfolio möglichst breit aufzustellen. Dann braucht man sich auch um die Kinder und Enkel in Zukunft keine Sorgen zu machen.
Quelle: Syda Productions – 314097872 / Shutterstock.com
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